Apple nimmt Parental Control Apps nach Bann wieder in den App Store auf

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Apple Store in China, ©istock.com/Nikada
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Vergangenen April entfernte Apple einige Apps aufgrund von Sicherheitsbedenken aus dem App Store. Die entfernten Apps geben Eltern die Möglichkeit, die Nutzung der Smartphones ihrer Kinder zu kontrollieren und altersgerecht einzuschränken. Neben dem Einbau einer umfangeichen Kindersicherung erlauben sie die Nachverfolgung von Aktivitäten der eigenen Kinder im Internet sowie eine genaue Standortangabe. Einige Parental Control Apps wurden trotz bleibender Sicherheitsbedenken nach anhaltendem Protest der Hersteller nun wieder in den App Store aufgenommen.

Nutzung von Multi-Device-Management führte zum Ausschluss von Apps

Boys alienated by technology, ©istock.com/andresr
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Mittlerweile gibt es eine Vielzahl an verschiedenen Parental Control Apps, die etliche Möglichkeiten zur Überwachung des Nachwuchses bieten. Da einige dieser Apps das sogenannte Multi Device Management (MDM) nutzen, wurden sie im April von Apple aus dem hauseigenen Store entfernt. Mithilfe von MDM können sensible Daten, etwa Standort, App-Nutzung und Browser-Verlauf, von Dritten eingesehen werden. Laut Apple wäre diese Technologie bei firmeninternen Geräten legitim nutzbar. Im privaten Bereich stellen sie aber einen zu großen Eingriff in die Privatsphäre dar. Darüber hinaus entstünden zu hohe Sicherheitsrisiken für Nutzer solcher Apps.

Auf die Sperrung der Apps bekam Apple in den vergangenen Monaten heftigen Gegenwind von den Entwicklern. Laut den Entwicklern der Apps wolle Apple nur eigene Technologien wie etwa die Bildschirmzeitfunktion in den Vordergrund stellen und somit die Konkurrenz schwächen. Kaspersky Lab reichte sogar eine Kartellbeschwerde bei der russischen Wettbewerbsbehörde gegen Apple ein. Die Entwickler forderten darüber hinaus eine Schnittstelle von Apple, um Kindersicherungsfunktionen umsetzen zu können und nicht mehr auf MDM zurückgreifen zu müssen.

OurPact wieder ohne Einschränkungen im App Store verfügbar

Woman using smart phone, ©istock.com/Django
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Bereits im Juni lockerte Apple die Richtlinien für die Parental Control Apps wieder etwas. Apps, die explizit in ihrer Datenschutzerklärung festhalten, dass sie keine Daten an Dritte verkaufen oder weitergeben, wurden wieder zugelassen. Nun wurde die App OurPact, die am stärksten von Apples Restriktionen betroffen war, überraschend wieder in den App Store aufgenommen. Einen Grund für die Wiedereinführung von OurPact – wohlgemerkt ohne jegliche Einschränkung der App – nannte Apple bisweilen nicht. Damit scheint der Konflikt um die Veröffentlichung der Parental-Control-Apps im App Store erst einmal beiseite geschafft zu sein.

Mit der Umstellung von iOS 12 auf die neue Version von Apples Betriebssystem könnte es jedoch zu neuen Konflikten zwischen dem Elektronik-Konzern und den Entwicklern solcher Apps kommen. Das neue Betriebssystem soll das Tracking in Apps, die für Kinder gedacht sind, grundsätzlich erschweren. Dadurch könnte es erneute Schwierigkeiten für Betreiber von Parental-Control-Apps geben. Bislang ist Apple noch nicht auf die Forderungen nach einer Schnittstelle, die eine Nutzung von MDM für die Entwickler überflüssig machen würde, eingegangen.

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