Clearview AI – 3 Milliarden Gesichter für Behörden: Datenskandal bei App

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Clearview AI gibt Behörden Zugriff auf 3 Milliarden Bilder

Die kleine, unscheinbare App „Clearview AI“ von einem Start-Up wird von 600 Polizeibehörden in den USA verwendet. Diese App gibt den Behörden Zugriff auf 3 Milliarden Fotos von Gesichtern. Die App Clearview ist eine Gesichtserkennung-App, die anhand eines einzelnen Fotos weitere Bilder über einen findet. 

Erfunden wurde die App von dem 31-jährigen Hoan Ton-That: Die Bilddaten stehen zahlreichen Behörden in den USA ebenfalls zur Verfügung. Mit Clearview AI wurden Daten von Social Media Diensten wie Facebook, YouTube, Twitter, Venmo und Millionen von Webseiten verarbeitet. Laut dem Gründer handelt es sich dabei lediglich um Bilder, die öffentlich zugänglich sind. Das FBI, der Heimatschutz und zahlreiche kleine Polizeibehörden verwenden Clearview AI um Verbrecher zu finden.  So kann beispielsweise ein Bild von einem Verbrecher (zum Beispiel aus einer Überwachungskamera) in die Anwendung hochgeladen werden und man bekommt alle dazugehörigen Fotos zu dieser Person angezeigt.

Das Heimtückische: Auch wenn man die Bilder wieder löscht, oder beispielsweise über die Privatsphäre-Einstellungen den Zugriff einschränkt, bleiben diese weiterhin in der App zur Verfügung.

Ungenaue Trefferquoten durch Clearview AI

Laut der New York Times haben Polizeibehörden mithilfe der App bereits Diebstähle, Kreditkartenbetrug, Morde und Fälle von Kindesmissbrauch aufgeklärt. Ton-That gibt an, dass die Trefferquote bei Clearview bei 75 Prozent liegt. In 25 Prozent der Fälle können somit auch falsche Bilder ausgegeben worden sein, da eine Prüfung der Software nie durch eine offizielle Stelle durchgeführt worden ist. Finanziert worden ist die Anwendung mit Geldern von dem US-Investor Peter Thiel. Nach einer Umbenennung der Anwendung in den derzeitigen Namen, wurden gezielt Polizeibehörden angesprochen, schreibt die NYT.

San Francisco ist übrigens in den USA eine der ersten Städte, die den Behörden die Verwendung von Gesichtserkennung-Programmen verboten hat.

Dieser Fall von Datenmissbrauch wird auch hierzulande große Wellenschlagen. Eine Regulierung über die Verwendung von Personendaten für die Verarbeitung in Tools mit Künstlicher Intelligenz (auch AI/KI genannt) wird hier der einzige Ausweg sein.

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